Vertrauen, Freundschaft, vieles mehr – und wieder zurück

Was die letzten zwei Jahre unter anderem so los war, könnt ihr nochmal ausführlich nachlesen: https://buddysleben.blog/2021/11/11/rein-und-ganz-schnell-wieder-raus/

Ich hatte da einen Mann an meiner Seite, mit dem mich eine schräge Geschichte verband: Date, Spielbeziehung, Trennung…. und auf einmal Freundschaft. Eine innige, tiefe Freundschaft. R. – früher hieß er mal „Schatzi“ war ein Freund, bald mehr als das. Er war mir so nahe, dass er fast alles von mir wusste. Er kannte mich, er kannte diverse Affären, er kannte den Ringer und natürlich dann auch den Russen. Er war mir sehr lange näher als mein Bruder. Er war einer der Männer, denen ich vertraute. Einer der Männer, bei denen ich nackt im Bett lag und wusste, das nicht passieren würde. Wir konnten lachen, blödeln, fesseln, kuscheln, wir waren uns nahe. Und eine ganze Zeitlang dachte ich, dass er einer der engsten Freunde war, die ich hatte.

Was uns von Anfang an verband, war unser Humor und Ehrlichkeit. Wir konnten schonungslos ehrlich zueinander sein, wir konnten uns viele Dinge um die Ohren hauen. Natürlich stritten wir uns, öfter sogar. Aber das war dann eben so und wenn es hart auf hart kam, waren wir füreinander da.

Ich lernte seine Freundin, die dann vieles in Gang brachte, vor ihm kennen. Wir trafen sie sogar mal auf einem gemeinsamen Fesselabend, fesselten nebeneinander und lachten sehr viel miteinander. Er war das schon von ihr fasziniert, ich riet ihm ab. Nicht, weil ich sie nicht mochte (ich mochte und mag sie sogar sehr), sondern aus einem unbestimmten Bauchgefühl heraus.

Als ich den Russen kennen lernte, wollte ich unbedingt, dass er und R. sich kennen lernen. Sie mussten sich ja nicht mögen, aber ich wollte seine Meinung hören. Nun, sie mochten sich und ich hätte glücklicher nicht sein können. Dann bekam ich sogar einen neuen Job und war noch glücklicher. Und dann machte der Rigger mit mir Schluss – und ich war erst einmal nicht mehr glücklich. Da war R. noch für mich da, schrieb sogar immer mal wieder mit dem Russen über mich, holte mich sogar eines Morgens einfach ab mit den Worten „Heulen kannst Du bei mir auch, jetzt steig in das Auto ein!“.

In den Monaten danach war ich verletzlich wie selten zuvor. Und R. auf einmal weg. Wir wohnten zusammen, ich sah ihn aber seltener als vorher. Auch nach meiner Kündigung. Er war so auf seine neue Liebe fixiert, dass ich einfach weg fiel. Nach der Trennung wurde das erstmal anders. Bis ich Dinge sagte, die ihm nicht gefielen. Bis er wieder datete. Er zog sich mehr und mehr zurück, es kamen keine Fragen mehr zu mir, zum Russen, zu uns. Er kannte alle Details und wusste, was gerade alles nicht gut lief. Aber es ging bei ihm nicht. Das konnte ich noch irgendwo verstehen. Wenn die eigene Wunde so sehr schmerzt, kann man keine anderen verarzten. Aber es tat und tut trotzdem weh.

Seit des Auftrittes des neuen Vermieters ging es nur noch bergab. Ich fand den Auftritt der „Neuen“ nicht ganz so gelungen „Hallo, hier sind wir, wir kaufen das Haus und wollen einziehen. Wann zieht ihr nochmal aus?“ Öh.

Am Anfang ließ ich mich auch da von R. instrumentalisieren und manipulieren, ich fand das unmöglich und daneben und konnte nicht verstehen, wieso der Russe sich mit den Neuen unterhielt und verstand und Dinge klärte. Bis ich R.s Verhalten immer deutlicher sah, das Verweigern, das Versteifen auf unwichtige Kleinigkeiten, das unbedingte Recht haben wollen…. Und damit starb das letzte bisschen Freundschafts-Liebe, das noch da war… das verwelkte und starb. Ich hatte – mal wieder – viel zu lange versucht, etwas am Leben zu halten, was nicht mehr am Leben war. Unsere Freundschaft, diese Nähe und Liebe, die wir mal hatten, die hing schon lange an den Geräten und im künstlichen Koma. Also wappnete ich mich, atmete tief durch und zog die Stecker. Ich schrieb R eine längere Nachricht. Mir war schon klar, dass keine Antwort kommen würde. Mir war klar, dass ich für ihn nun auch zu den Bösen gehöre. Dass ich ihn verraten habe.

Aber falls Du das hier lesen solltest: DU bist der einzige, der dafür verantwortlich ist. Wenn ich liebe, dann liebe ich mit allem, was ich habe. Und bis ich jemanden im Stich lasse, dauert das ewig. Bei Dir war es soweit, ich musste das tun, um selber weiter zu leben, zu heilen. Es geht dabei nur um mich. Mein Leben, meine Gesundheit und – last but not least- meine Beziehung. Dir wünsche ich, dass Du das auch kannst. Das Du heilen kannst. Und Dir verzeihen. Deinem Leben verzeihen, dass Dich so geprägt hat und dass Dich dazu zwingt, alles weg zu stoßen, was helfen könnte. Möge der Allmächtige Dir helfen. Ich weiß nicht, wer es sonst noch kann.

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